
Berufsbedingte Infektionen bei Erzieherinnen und Erziehern in Kindergärten
Die Betreuung von Kindern, insbesondere von Kleinkindern, kann zu einem Infektionsrisiko für Erzieherinnen führen. Deshalb werden regelmäßige betriebsärztliche Vorsorgeuntersuchungen bei Ihnen durchgeführt. Für welche Infektionserreger für Sie ein erhöhtes Risiko besteht, wurde in einer Literaturstudie analysiert.
Über Pubmed wurden zurückschauend bis 1990 insgesamt 30 Originalstudien zum Infektionsrisiko bei der Betreuung von Kindern identifiziert.
Für Hepatitis-A-Viren, Cytomegalie-Viren, Parvoviren B19 liegen jeweils sechs oder sieben Originalarbeiten vor, die in der Zusammenschau ein erhöhtes Infektionsrisiko bei Erzieherinnen belegen. Für Escherichia coli (Subtyp =157), Varizellen, Streptococcus pneumoniae, Meningokokken, Rötelnviren, Masernviren und Haemophilus influenza sowie Gardia lamblia liegen lediglich einzelne Publikationen vor. Dabei handelt es sich überwiegend um Ausbrüche. Aussagen zum relativen Infektionsrisiko sind aufgrund dieser Studien nicht möglich.
Sie als Erzieher und Erzieherinnen sollten, wenn Sie regelmäßig Kontakt zu kleinen Kindern haben, nicht nur regelmäßig auf Hepatitis A, Pertussis, Masern, Mumps, Varizellen und Rötelnvirus untersucht werden, wie es bereits jetzt entsprechend der Biostoffverordnung vorgesehen ist, sondern auch auf Cytomegalie und Parvoviren B19. Für beide Erreger besteht ein epidemiologisch belegtes erhöhtes Infektionsrisiko in Ihrer Berufsgruppe, und beide Erreger können zu Schädigungen des Fetus führen.
Array ( )Jan von Fintel